Alexa wird bald zur Psychiaterin

10/10/2019

Laut WHO leben 45 % der Weltbevölkerung in Ländern, in denen es weniger als einen Psychiater pro 100 000 Einwohnern gibt. Selbst in Frankreich ist die Lage diesbezüglich nicht rosig. Darum wenden sich die Menschen anderen Optionen zu …

Bisweilen sind diese Optionen recht futuristisch. Patientinnen und Patienten, die sich selbst überlassen bleiben und sich nicht immer an den Facharzt oder auch an den Hausarzt wenden können, werden möglicherweise in naher Zukunft den Rat von Chatbots oder virtuellen Assistenten suchen können. Man wird also vielleicht mit einer künstlichen Intelligenz über seine persönlichen oder psychischen Probleme sprechen, so als spräche man mit „Alexa“ oder „Siri“.

Für die elektronischen Dialoggeräte interessieren sich vor allem Einrichtungen, in denen ein chronischer Personalmangel herrscht, etwa Seniorenheime. Die Chatbots könnten in der Tat zur geistigen Anregung der Bewohnerinnen und Bewohner dienen.

In der Fachzeitschrift „Canadian Journal of Psychiatry“ ist eine Analyse von acht Studien über den Einsatz von Chatbots in der Psychiatrie erschienen. Die Ergebnisse sind ermutigend und weisen auf den möglichen Nutzen der Dialoggeräte hin. Sie könnten „ein praktisches und wirksames Hilfsmittel“ sein.

1 Aditya Nrusimha Vaidyam et coll.: Chatbots and conversational agents in mental health: a review of the psychiatric landscape. Canadian J Psy; 2019; 64(7): 456–464.