Alfred Nobels Liebe zur Literatur und zum Schreiben

03/12/2019

Zeitlebens war Alfred Nobel viel mehr als Erfinder und Industrieller bekannt als für sein Kunst-Interesse. Seine zweite Liebe war jedoch die Literatur und das Schreiben. Nach seinem Tod hinterließ er eine Privatsammlung mit über 1500 Bänden, meist Belletristik in der Originalsprache, aber auch Werke von Theologen, Philosophen und Historikern.

Während seines Frankreich-Aufenthalts bewunderte Nobel vor allem Victor Hugo, den Idealisten, der ein starkes Mitgefühl für die Außenseiter der Gesellschaft hatte, was sich besonders in seinem Hauptwerk „Les Misérables“ widerspiegelte. Da die beiden Genies in der Nähe des Bois-de-Boulogne nicht weit voneinander wohnten, wurde Alfred Nobel manchmal in das Haus des alten Victor Hugo eingeladen.

Nobel war in vielerlei Hinsicht ein Mann des Schreibens: Er war ständig damit beschäftigt, Briefe zu verfassen, Konzepte und Ideen für Erfindungen zu notieren, über den Ursprung des Weltalls zu philosophieren oder über Krieg und Frieden zu diskutieren. Nach seinem Tod hinterließ er eine gewaltige Briefsammlung: Geschäftskorrespondenz, Briefe an Familienangehörige und Verwandte sowie Notizen an enge Freunde. Manchmal schrieb er bis zu 20 Briefe an einem Tag und passte geschickt Sprache, Stil und Wortwahl an die jeweiligen Empfänger an.

Nobel war sein ganzes Leben lang von der Welt der Worte fasziniert und beherrschte mündlich und schriftlich fünf Sprachen: Schwedisch, Russisch, Französisch, Deutsch und Englisch.