Alkohol und Depression – Eine schädliche Kombination
Der Zusammenhang von Alkoholabhängigkeit und Depression ist häufig und betrifft etwa 10% der französischen Bevölkerung, ohne dass bekannt ist, welcher Faktor die Ursache bzw. die Folge des anderen ist – ähnlich wie beim Henne-Ei-Prinzip.
In jedem Fall verändert diese Verbindung nicht nur die Prognose der Alkoholkrankheit und reduziert die Entzugschancen, sondern sie beeinträchtigt ebenfalls die Prognose der depressiven Krankheit. Außerdem geht die Verbindung von Alkoholismus und Depression einher mit einer höheren Zahl von Suizidtoten.
Die Behandlung dieser Kombination ist komplex. Es wird empfohlen, den Entzug vorzunehmen, bevor die Depression behandelt wird. In der Tat verschlimmert sich die Depression, wenn die Patienten weiterhin Alkohol konsumieren. In der Praxis versuchen die Ärzte jedoch, beide Therapieziele gleichzeitig anzugehen, was alles andere als einfach ist.
Die Behandlung besteht nicht nur in der Verschreibung von Medikamenten, sondern auch in sämtlichen psychotherapeutischen Strategien. In manchen Fällen ist Vorsicht geboten. Einige Medikamente, die bei alkoholischen Erkrankungen eingesetzt werden, wie z.B. Baclofen, können depressive Zustände auslösen. Deshalb sollten diese Arzneien sparsam verschrieben werden.
https://francais.medscape.com/voirarticle/3605341
Referenz: Alcoolodépendance et dépression : une « pathologie duelle » complexe. Medscape, 21 oct 2019.