Appetitanregendes Protein zur Bekämpfung von Anorexie?

22/08/2024

Anorexie ist eine Essverhaltensstörung, die meist im Jugendalter und bei Frauen auftritt. Ein appetitanregendes Protein könnte eine neue Behandlungsmöglichkeit darstellen.

𝐀𝐧𝐨𝐫𝐞𝐱𝐢𝐞 bezeichnet die Weigerung, über einen längeren Zeitraum eine normale Ernährung zu sich zu nehmen, in der Regel um Gewicht zu verlieren oder nicht zuzunehmen. Ihre Prävalenz liegt bei 1,4% bei Frauen und 0,2% bei Männern. Die diagnostischen Kriterien basieren auf dem 𝐄𝐬𝐬𝐯𝐞𝐫𝐡𝐚𝐥𝐭𝐞𝐧, 𝐝𝐞𝐦 𝐁𝐨𝐝𝐲-𝐌𝐚𝐬𝐬-𝐈𝐧𝐝𝐞𝐱, 𝐝𝐞𝐫 𝐒𝐞𝐥𝐛𝐬𝐭𝐰𝐚𝐡𝐫𝐧𝐞𝐡𝐦𝐮𝐧𝐠 𝐮𝐧𝐝 𝐝𝐞𝐦 𝐒𝐞𝐥𝐛𝐬𝐭𝐰𝐞𝐫𝐭𝐠𝐞𝐟𝐮̈𝐡𝐥. Das Ausbleiben der Menstruation und ein verlangsamtes Wachstum sind ebenfalls wichtige Indikatoren. Die Behandlung beruht hauptsächlich auf medizinischer und psychotherapeutischer Betreuung sowie Ernährungserziehung.

Eine kürzlich in der Zeitschrift 𝑆𝑐𝑖𝑒𝑛𝑐𝑒 𝑇𝑟𝑎𝑛𝑠𝑙𝑎𝑡𝑖𝑜𝑛𝑎𝑙 𝑀𝑒𝑑𝑖𝑐𝑖𝑛𝑒 veröffentlichte 𝐒𝐭𝐮𝐝𝐢𝐞 𝐚𝐧 𝐌𝐚̈𝐮𝐬𝐞𝐧 zeigte ermutigende Ergebnisse zu einem 𝐏𝐫𝐨𝐭𝐞𝐢𝐧 𝐧𝐚𝐦𝐞𝐧𝐬 „𝐀𝐜𝐲𝐥-𝐂𝐨𝐀 𝐛𝐢𝐧𝐝𝐢𝐧𝐠 𝐩𝐫𝐨𝐭𝐞𝐢𝐧“ (𝐀𝐂𝐁𝐏). Tatsächlich sind die Spiegel dieses Proteins bei Patienten, die an schwerer Anorexie leiden, niedriger. Die Forscher induzierten Anorexie bei Mäusen, die 𝐠𝐞𝐧𝐞𝐭𝐢𝐬𝐜𝐡 𝐬𝐨 𝐯𝐞𝐫𝐚̈𝐧𝐝𝐞𝐫𝐭 wurden, dass sie ACBP produzierten, nachdem sie Biotin ausgesetzt waren. Die Erhöhung der ACBP-Spiegel 𝐬𝐭𝐞𝐥𝐥𝐭𝐞 𝐝𝐞𝐧 𝐧𝐨𝐫𝐦𝐚𝐥𝐞𝐧 𝐀𝐩𝐩𝐞𝐭𝐢𝐭 𝐰𝐢𝐞𝐝𝐞𝐫 𝐡𝐞𝐫 𝐮𝐧𝐝 𝐬𝐭𝐨𝐩𝐩𝐭𝐞 𝐝𝐞𝐧 𝐆𝐞𝐰𝐢𝐜𝐡𝐭𝐬𝐯𝐞𝐫𝐥𝐮𝐬𝐭 bei diesen Tieren. Außerdem wirkte die Injektion von ACBP bei nicht genetisch veränderten Mäusen auch den Symptomen der Anorexie entgegen.

Da diese Daten an Tieren gewonnen wurden, sind sie natürlich nur 𝐞𝐢𝐧 𝐞𝐫𝐬𝐭𝐞𝐫 𝐒𝐜𝐡𝐫𝐢𝐭𝐭 in der Forschung in diese Richtung, und eine mögliche Anwendung beim Menschen wird noch viele weitere Schritte erfordern.