Bekleidung, die vor elektromagnetischer Strahlung schützt

01/08/2019

Marketing-Gag oder Produkte mit erwiesener Wirksamkeit?

Aufsehenerregendes Angebot des Babybekleidungsherstellers Petit Bateau: eine Mütze und eine Decke, die Neugeborene vor den „Strahlen des Alltags“ schützen sollen. Das Material ist eine Mischung aus Baumwolle und Silberfäden.

Angesichts der Berichte der französischen Gesundheitsbehörde ANSES über die Strahlenbelastung von Kindern ist die Versuchung groß: Darin wird in der Tat eine immer stärkere und immer frühere Exposition unterstrichen, bisweilen schon „ab der Entwicklung im Uterus“. Zudem muss man davon ausgehen, dass die für Erwachsene festgelegten Grenzwerte bei Kindern aufgrund ihrer geringen Größe rasch überschritten werden.

Doch wie wirksam sind die Produkte? Dem Prüfbericht des Herstellers zufolge absorbiert das Material 99,5  % der Strahlen mit einer Wellenlänge von 800 Megahertz (MHz) bis 5,8 Gigahertz (GHz), das heißt der WLAN-Strahlen und der Mobiltelefon-Emissionen. Aufgrund der zahlreichen Öffnungen verringern die Textilien laut der ANSES 1 die Exposition jedoch nur wenig und nur lokal, an den Rändern der Produkte kann die Strahlung sogar noch verstärkt sein.

1) https://www.anses.fr/fr/system/files/AP2011SA0150Ra.pdf?fbclid=IwAR1unavyX3BBInTvsw1epL7DKRPcIW5S_wpMV64xyviR2euPBagtqP0aN60