Besteht ein Zusammenhang zwischen Schlaf und Mikrobiota?
Unregelmäßige Schlafrhythmen, auch bekannt als sozialer Jetlag, sind häufig zurückzuführen auf Unterschiede in Schlaf- und Aufwachzeiten zwischen Arbeits- und Ruhetagen. Diese Missverhältnisse werden mit kardiovaskulären Risikofaktoren und Stoffwechselstörungen in Verbindung gebracht. Die Beziehung zum Schlaf ist wiederum bidirektional, denn Veränderungen in der bakteriellen Zusammensetzung der Mikrobiota können sich negativ auf die Schlafqualität auswirken. Dies sollte nicht überraschen! Es besteht nämlich eine Darm-Hirn-Achse: Millionen Nervenzellen durchziehen den gesamten Magen-Darm-Trakt und das zentralen Nervensystem in unserem Gehirn tauscht ständig Informationen aus mit diesem enteralen Nervensystem, auch Bauchhirn genannt.
Eine kürzlich im European Journal of Nutrition veröffentlichte Studie untersuchte den Zusammenhang zwischen sozialem Jetlag und Mikrobiota, Ernährung, Fasten, sowie postprandialen Markern für die kardiovaskuläre Gesundheit, wobei die eventuelle Rolle der Ernährung im Vordergrund stand. Insgesamt 934 Freiwillige wurden in die Studie aufgenommen. Die Forscher stellten fest, dass die Regelmäßigkeit des Schlafverhaltens der Teilnehmer die Mikrobiota in der Tat beeinflusst. Unterschiede in der Zusammensetzung der Mikrobiota wurden ab einer Zeitspanne von nur 90 Minuten beobachtet, wobei es sich einschließlich um die Entwicklung von toxin-produzierenden Mikroorganismen handelte.
Einen regelmäßigen Tag/Nacht-Rhythmus einzuhalten ist nicht immer einfach, vor allem wenn es sich bei Ihnen um einen frühen oder späten Chronotyp handelt ... Trotzdem, der Versuch lohnt sich: Ihr Körper wird Ihnen dankbar sein!