Coronavirus im Abwasser nachweisbar

03/06/2020

Auch wenn die Übertragung per Tröpfcheninfektion erfolgt, kann das Coronavirus in den Stuhl übergehen und schließlich im Abwasser nachweisbar sein.

Diese Erkenntnis ist zwar ein wenig besorgniserregend, aber auch sehr interessant in epidemiologischer Hinsicht. Seit Beginn der Kontaktbeschränkungen setzen die Gesundheitsbehörden auf Tests, um den Verlauf der Epidemie zu verfolgen und eine allfällige neue Welle frühzeitig zu erkennen. Allerdings beschränken sich die Test auf Personen mit Symptomen, zumindest in Frankreich.

Darum könnte die im Abwasser gemessene Viruskonzentration einen wertvollen Hinweis auf den aktuellen Stand der Epidemie liefern. Aufgrund dieser Hypothese haben Forscher von Eau de Paris, dem Wasserversorgungsunternehmen in der Region Paris, das Abwasser der Île-de-France mehrere Wochen lang mit PCR-Tests untersucht.

Demnach waren bereits ab dem 5. März, als weniger als 100 Fälle bestätigt waren, Virusspuren nachweisbar. In der Folge stieg die Konzentration bis zur ersten Woche nach Beginn der Kontaktbeschränkungen stetig an und sank dann nach und nach ab. Laurent Moulin, Mikrobiologe von Eau de Paris, beurteilt diese Messwerte als „sehr sensitiven Indikator“, der es ermöglicht, „künftig vielleicht zu erkennen, wenn die Epidemie wieder zunimmt“.

1) https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2020.04.12.20062679v2