Dezember 2019 – Monat der Magie
Somit ist der Dezember ein Monat, in dem sich das Heilige und das Heidnische vermischen. Dies zeigt, wie unsere zeitgenössischen Traditionen in der sehr fernen Vergangenheit ihre Wurzeln haben, die im Laufe der Jahrhunderte an christliche Riten und Feste angepasst wurden.
Wir wünschen Ihnen frohe Weihnachten und alles Gute im neuen Jahr!
Genießen Sie Ihre Ferien und Geschenke mit Ihrer Familie und Ihren Freunden!
Verlängerung des Gesamtüberlebens dank dualer Immuntherapie
Die Erstlinientherapie mit Nivolumab plus Ipilimumab führte laut einer Sekundäranalyse der CheckMate-227-Studie zu einer Verlängerung des Gesamtüberlebens (OS) im Vergleich zur Chemotherapie bei Patienten mit fortgeschrittenem nicht-kleinzelligem Lungenkrebs, unabhängig vom PD-L1-Expressionsgrad.
Die CheckMate-227-Studie ist eine offene Phase-III-Studie mit Patienten mit nicht-kleinzelligem Lungenkrebs (NSCLC) im Stadium IV. Bei Studienbeginn wurden Patienten mit programmiertem Todesliganden 1 (PD-L1) Expressionsgrad ≥1% nach dem Zufallsprinzip im Verhältnis 1:1:1 zugeordnet, um Nivolumab plus Ipilimumab, nur Nivolumab oder nur Chemotherapie zu erhalten. Patienten mit PD-L1-Expressionsgrad <1% wurden nach dem Zufallsprinzip zugeordnet, um Nivolumab plus Ipilimumab, Nivolumab plus Chemotherapie oder nur Chemotherapie zu erhalten. Der primäre Endpunkt was das Gesamtüberleben (OS) mit Nivolumab plus Ipilimumab im Vergleich zur Chemotherapie.
Bei Patienten mit PD-L1-Expressionsgrad ≥1% betrug das mediane OS 17,1 Monate mit Nivolumab plus Ipilimumab und 14,0 Monate mit Chemotherapie (P=0,007), mit 2-Jahres-OS-Raten von 40,0% respektive 32,8%. Eine OS-Verlängerung wurde auch bei Patienten mit PD-L1-Expressionsgrad <1% festgestellt, mit einem mittleren OS von 17,2 Monaten mit Nivolumab plus Ipilimumab gegenüber 12,2 Monaten mit Chemotherapie. Bei Betrachtung der Gesamtpopulation der Studie betrug das mittlere OS 17,1 Monate mit Nivolumab plus Ipilimumab gegenüber 13,9 Monaten mit Chemotherapie.
Der Prozentsatz der Patienten, die in der Gesamtpopulation behandlungsbedingte unerwünschte Nebenwirkungen dritten oder vierten Grades aufwiesen, betrug 32,8% mit Nivolumab plus Ipilimumab gegenüber 36,0% mit Chemotherapie. Die behandlungsbedingten unerwünschten Wirkungen von Nivolumab plus Ipilimumab oder der Chemotherapie stimmten laut Autoren mit denen früherer Studien überein. Erwähnenswert ist, dass die Häufigkeit der Nebenwirkungen bei einem längeren Follow-up nicht zugenommen hat.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/31562796
Referenz: Hellmann MD, Paz-Ares L, Bernabe Caro R, et al. Nivolumab plus Ipilimumab in Advanced Non-Small-Cell Lung Cancer. N Engl J Med 2019. doi: 10.1056/NEJMoa1910231. [Epub ahead of print]
Wie man eine brillante wissenschaftliche Arbeit verfasst
Cormac McCarthy, Pulitzer-Preisträger und Autor von Romanen wie „Kein Land für alte Männer“, hat für viele Fakultätsmitglieder am Santa Fe Institute (SFI) in New Mexico umfangreiche redaktionelle Bearbeitungen erstellt. Im Winter 2018 führte Van Savage, ein theoretischer Biologe, während eines Sabbatjahres am SFI lebhafte wöchentliche Gespräche mit McCarthy.
McCarthy und Savage arbeiteten intensiv zusammen, um McCarthys redaktionelle Ratschläge in mehreren kurzen Statements zu verdichten. Diese Konzepte haben sich für uns als sehr wertvoll erwiesen, sodass wir sie mit unseren Lesern teilen möchten. McCarthys wichtigste Ratschläge lassen sich wie folgt zusammenfassen: Halten Sie es einfach und erzählen Sie eine schlüssige und fesselnde Geschichte! Nachfolgend finden Sie die erste Liste von McCarthys Prinzipien als Teil 1.
- Seien Sie minimalistisch, um Klarheit zu schaffen. Fragen Sie sich beim Schreiben immer Folgendes: Bleibt meine ursprüngliche Aussage erhalten ohne dieses Satzzeichen, dieses Wort, diesen Satz, diesen Absatz oder sogar diesen Abschnitt? Entfernen Sie überflüssige Wörter oder Kommas, wann immer Sie können!
- Entscheiden Sie sich für das Thema Ihrer Leser und für zwei bis drei Punkte, an die sich jeder Leser erinnern soll. Dieses Thema und diese Punkte sollen wie ein roter Faden Ihr Paper durchziehen.
- Beschränken Sie jeden Absatz auf eine einzige Aussage. Der Absatz sollte diese Aussage untersuchen, indem er zuerst eine Frage stellt und dann zu einer Idee und manchmal zu einer Antwort übergeht.
- Halten Sie die Sätze kurz, einfach konstruiert und direkt. Prägnante, klare Sätze eignen sich gut für wissenschaftliche Erklärungen. Minimieren Sie Gliedsätze, zusammengesetzte Sätze und Übergangswörter wie „allerdings “ oder „somit“, damit sich der Leser auf die Hauptbotschaft konzentrieren kann.
- Drosseln Sie nicht das Tempo des Lesers. Vermeiden Sie Fußnoten, da diese den Gedankenfluss unterbrechen. Vermeiden Sie Fachjargon und unnötig viele technische Ausdrücke. Und verwenden Sie nicht immer wieder denselben Begriff.
Hämophilie – Hämatologisches Rätsel endlich gelöst
Teil 3. Blut kann den Lauf der Geschichte verändern. Der beste Beweis hierfür ist die so genannte „königliche Krankheit“. Diese angeborene Erkrankung, die durch wiederholte Blutungen und anschließende Gelenkverformungen gekennzeichnet ist, verbreitete sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts in den meisten europäischen Königsfamilien.
Die Verantwortliche: Königin Victoria von England, Kaiserin von Indien. Diese erbliche Blutkrankheit, auch Hämophilie genannt, hatte erhebliche politische Folgen, wovon die Bolschewistische Revolution die bedeutendste ist. Keiner der lebenden Nachkommen Victorias ist von der Krankheit betroffen. Daher war es lange Zeit unmöglich, die genaue kausale Mutation am Ursprung der Bluterkrankheit zu bestimmen.
1991 jedoch entdeckte man ein Grab mit den sterblichen Überresten des größten Teils der Familie von Zar Nikolaus II. 2007 wurde ein zweites Grab entdeckt. Mit modernsten genetischen Hilfsmitteln und neuester Kommunikationstechnologie konnten russische und amerikanische Forscher jeden Körper identifizieren und wertvolles genetisches Material von Zarewitsch Alexei sichern.
Der Zarewitsch litt an der Hämophilie B, bevor er im Alter von 14 Jahren hingerichtet wurde. Dank der großen Fortschritte in ihren jeweiligen Forschungsgebieten identifizierten die Wissenschaftler die kausale Mutation im Faktor IX-Gen, die den europäischen Königsfamilien solche Schwierigkeiten bereitete.
Friedrich Nietzsches neurologische Erkrankung
Friedrich Nietzsche litt seit seiner Kindheit an wiederkehrenden schweren Migräneanfällen. Mit 44 Jahren erlitt er einen psychischen Zusammenbruch. Es folgte ein Schlaganfall, der zu Demenz und völliger körperlicher Abhängigkeit führte. Zunächst wurde die Demenz des großen Philosophen auf eine neurosyphilitische Infektion zurückgeführt. In jüngster Zeit jedoch wird diese Diagnose überdacht und weiter erörtert
Ein Forschungsteam der neurologischen Abteilung der Fakultät für Medizin und Gesundheitswesen sowie der deutschen Abteilung der Fakultät für Kunst und Philosophie der Universität Gent, Belgien, führte 2008 eingehende Untersuchungen durch. Das Team verwendete zu diesem Zweck Originalbriefe von Nietzsche, Beschreibungen durch seine Verwandten und Freunde sowie biografische Arbeiten, die in medizinischen Fachzeitschriften publiziert worden waren.
Laut den Ergebnissen der Forschungsteams litt Nietzsche seit seiner Kindheit an Migräne ohne Aura. In der zweiten Lebenshälfte wurde er von einer psychischen Erkrankung mit depressiven Episoden heimgesucht. In den letzten Lebensjahren zeigte sich bei Nietzsche ein progressiver kognitiver Abbau, der schließlich zu schwerer Demenz und Schlaganfall führte.
Nach Ansicht der belgischen Forschungsteams könnten alle Anzeichen und Symptome von Nietzsches Beschwerden auf ein bestimmtes Krankheitsbild hinweisen: zerebrale autosomal dominante Arteriopathie mit subkortikalen Infarkten und Leukoenzephalopathie (CADASIL). Laut den Experten gibt es bisher keine ausreichenden Belege für die Hypothese, dass Nietzsches Krankheit durch Neurosyphilis verursacht wurde.