Hat der Erdkern seine Rotationsrichtung geändert?

Eine Studie der Zeitschrift Nature Geoscience, die vor einigen Tagen veröffentlicht wurde, hat eine erstaunliche Hypothese wiederbelebt: Der Erdkern würde seine Rotationsrichtung auf zyklische Weise ändern...

Die Erde besteht aus mehreren Schichten, die von der äußersten bis zur innersten die Kruste, den Mantel, den äußeren Kern und den inneren Kern umfassen. Letzterer befindet sich etwa 5000 km unter der Oberfläche, besteht hauptsächlich aus Eisen und hat einen Durchmesser von etwa 2400 km. Der innere Kern kann in den äußeren Kern hineinrotieren, da dieser aus Eisen und Nickel in flüssigem Zustand besteht. Die feste Beschaffenheit des inneren Kerns ist auf den mit der Tiefe zunehmenden Druck zurückzuführen.

Die Rotation des inneren Kerns würde durch das Magnetfeld des äußeren Kerns und die Gravitationskraft des Mantels erzeugt. Dieser Artikel, der vor wenigen Tagen von einem chinesischen Team veröffentlicht wurde, kam zu dem Schluss, dass der Unterschied in der Rotationsgeschwindigkeit zwischen Kern und Mantel um 2009 fast null war und seitdem in umgekehrter Richtung zugenommen hat, basierend auf sehr feinen Analysen der Geschwindigkeit von seismischen Wellen, die durch den Kern laufen. Außerdem würde es etwa alle 35 Jahre zu einem Wechsel der Rotationsrichtung des Kerns relativ zur Oberfläche kommen, denn der letzte soll aus den frühen 1970er Jahren stammen. Eine frühere Studie hatte jedoch eine viel kürzere Zeit zwischen zwei Oszillationen nahegelegt.

Dieses Thema ist immer noch eine große Quelle für Diskussionen unter Experten, und die unterschiedlichen Ergebnisse lassen derzeit keine eindeutigen Schlussfolgerungen zu. In den kommenden Jahren werden wahrscheinlich weitere Forschungen durchgeführt, um dieses Geheimnis eines Tages zu lüften.