Im Labor gezüchtetes Fleisch

In den letzten Jahren ist die weltweite Nachfrage nach Fleisch gestiegen, was die Ressourcen unseres Planeten strapaziert und zur Umweltzerstörung beiträgt. Eine Lösung scheint gezüchtetes oder zellbasiertes Fleisch zu sein, das gemeinhin als Laborfleisch bezeichnet wird.

Im Labor gezüchtetes Fleisch entsteht durch die Kultivierung von tierischen Zellen, denen in massiven Bioreaktoren eine ausgewogene Kombination von Nährstoffen zugesetzt wird. Dieser Prozess findet in einer Produktionsstätte statt, die theoretisch keine ökologischen Nachteile wie einen hohen Ressourcenverbrauch und Treibhausgasemissionen oder ethische Nachteile durch das Töten von Tieren aufweisen sollte. Kulturfleisch gilt als nachhaltiger und umweltfreundlicher.

Kulturmedien benötigen jedoch immer noch Wachstumsfaktoren, Hormone und Antibiotika für die Entwicklung der Zellen. Viele Unternehmen haben behauptet, das fetale Kälberserum, das aus der Schlachtung von Tieren stammt, durch künstliche Seren zu ersetzen. Doch keines dieser Seren scheint auf dem Markt leicht erhältlich zu sein und sie wurden in der wissenschaftlichen Gemeinschaft nicht eingehend diskutiert. Darüber hinaus verbrauchen Bioreaktoren viel Energie und die Kosten für die Fleischproduktion im Labor sind hoch.

Singapur verkauft bereits im Labor gezüchtetes Fleisch und die USA haben vor kurzem erlaubt, in vitro hergestellte Hühner auf die Restauranttische zu bringen. Wird Laborfleisch auch in Europa eingeführt? Die Forschung hat gezeigt, dass die In-vitro-Fleischproduktion im Vergleich zu herkömmlichem Fleisch noch keine größeren ökologischen, wirtschaftlichen oder ethischen Vorteile bietet. Weitere Studien könnten dies ändern.