Käse aus dem Labor

Drei französische Start-ups – Nutropy, Standing Ovation und Bon vivant – arbeiten an der Präzisionsfermentation, einer Technologie, die die Herstellung von Käse und Milchprodukten ohne Tiere ermöglicht.

Nach der Herstellung von veganem Käse aus Soja, Kokosöl oder Cashewnüssen versuchen Biotechnologieunternehmen nun, Käse durch Präzisionsfermentation herzustellen. Es geht darum, Proteine zu züchten, die mit denen der Kuhmilch identisch sind. In den Laboren von Standing Ovation werden beispielsweise 𝐊𝐮𝐡𝐠𝐞𝐧𝐞, die das Hauptprotein der Milch – Kasein – produzieren können, 𝐢𝐧 𝐞𝐢𝐧𝐞𝐧 𝐌𝐢𝐤𝐫𝐨𝐨𝐫𝐠𝐚𝐧𝐢𝐬𝐦𝐮𝐬 𝐰𝐢𝐞 𝐇𝐞𝐟𝐞, 𝐏𝐢𝐥𝐳𝐞 𝐨𝐝𝐞𝐫 𝐁𝐚𝐤𝐭𝐞𝐫𝐢𝐞𝐧 𝐞𝐢𝐧𝐠𝐞𝐟𝐮̈𝐠𝐭, wobei dieser Prozess in einem abgedunkelten Raum stattfindet.

Die 𝐌𝐢𝐤𝐫𝐨𝐨𝐫𝐠𝐚𝐧𝐢𝐬𝐦𝐞𝐧 𝐰𝐞𝐫𝐝𝐞𝐧 𝐢𝐧 𝐅𝐥𝐚̈𝐬𝐜𝐡𝐜𝐡𝐞𝐧 𝐠𝐞𝐳𝐮̈𝐜𝐡𝐭𝐞𝐭 𝐮𝐧𝐝 𝐝𝐚𝐧𝐧 𝐢𝐧 𝐅𝐞𝐫𝐦𝐞𝐧𝐭𝐞𝐫 𝐮̈𝐛𝐞𝐫𝐟𝐮̈𝐡𝐫𝐭, wo sie mit Wasser, Salz, Stickstoff und Zucker vermischt werden, damit sie sich vermehren können. Das Unternehmen kann aus einer 30-ml-Flasche 𝐢𝐧 𝐧𝐮𝐫 𝟐𝟒 𝐒𝐭𝐮𝐧𝐝𝐞𝐧 𝐛𝐢𝐬 𝐳𝐮 𝐞𝐢𝐧𝐞𝐦 𝐋𝐢𝐭𝐞𝐫 𝐝𝐢𝐞𝐬𝐞𝐬 𝐏𝐫𝐨𝐝𝐮𝐤𝐭𝐬 𝐡𝐞𝐫𝐬𝐭𝐞𝐥𝐥𝐞𝐧. Nach dem Filtern, Zentrifugieren und Abtrennen der Mikroorganismen entsteht ein 𝐰𝐞𝐢ß𝐞𝐬 𝐏𝐮𝐥𝐯𝐞𝐫, das an Industrieunternehmen verkauft werden kann. Diese können 𝐝𝐚𝐬 𝐏𝐮𝐥𝐯𝐞𝐫 𝐝𝐚𝐧𝐧 𝐳𝐮 𝐯𝐞𝐫𝐬𝐜𝐡𝐢𝐞𝐝𝐞𝐧𝐞𝐧 𝐊𝐚̈𝐬𝐞𝐬𝐨𝐫𝐭𝐞𝐧 (𝐂𝐚𝐦𝐞𝐦𝐛𝐞𝐫𝐭, 𝐒𝐭𝐫𝐞𝐢𝐜𝐡𝐤𝐚̈𝐬𝐞) 𝐯𝐞𝐫𝐚𝐫𝐛𝐞𝐢𝐭𝐞𝐧, indem sie seine Festigkeit sowie seine Faserigkeit oder Schmelzfähigkeit wiederherstellen.

Die 𝐞𝐫𝐡𝐚𝐥𝐭𝐞𝐧𝐞𝐧 𝐊𝐚̈𝐬𝐞𝐬𝐨𝐫𝐭𝐞𝐧 𝐬𝐢𝐧𝐝 𝐢𝐡𝐫𝐞𝐧 𝐭𝐢𝐞𝐫𝐢𝐬𝐜𝐡𝐞𝐧 𝐀̈𝐪𝐮𝐢𝐯𝐚𝐥𝐞𝐧𝐭𝐞𝐧 𝐚̈𝐡𝐧𝐥𝐢𝐜𝐡𝐞𝐫 als die veganen Ersatzprodukte. Außerdem wäre die Umweltbelastung durch diese Technologie geringer, ohne die 𝐍𝐚̈𝐡𝐫𝐰𝐞𝐫𝐭𝐞 und den Geschmack des Produkts zu sehr zu beeinträchtigen.