Männliche Empfängnisverhütung: ein vielversprechender Ansatz
Tatsächlich hat ein Team von Wissenschaftlern des Weill Cornell Medicine vor einigen Tagen in Nature Communications Ergebnisse an Mäusen veröffentlicht, die sich auf die Einnahme einer männlichen Verhütung beziehen, die letztendlich auf Wunsch eingenommen werden könnte. Statt auf Hormonkonzentrationen wirkt diese Pille auf die Spermienmotilität, indem sie die Aktivität der löslichen Adenylatzyklase (sAC) hemmt, einem Enzym, das für die Aktivierung der Spermien entscheidend ist.
Die Forscher zeigten, dass eine einzige Dosis dieses Moleküls die Spermien von Mäusen für 2,5 Stunden immobilisierte, woraufhin ihre Beweglichkeit allmählich wiederhergestellt wurde. Obwohl das Paarungsverhalten der Mäuse untereinander nach der Einnahme des hemmenden Moleküls unverändert blieb, kam es in der behandelten Gruppe zu keiner Trächtigkeit. Im Gegensatz dazu war in der Kontrollgruppe fast ein Drittel der weiblichen Tiere trächtig, nachdem sie mit den männlichen Kontrollmäusen zusammen waren.
Auch wenn dieses Ergebnis vielversprechend ist, müssen noch weitere Herausforderungen bewältigt werden: Bei Frauen können Spermien nach dem Geschlechtsverkehr mehrere Tage in der Gebärmutter überleben. Das Enzym müsste also lange genug gehemmt werden können, um die Passage des Gebärmutterhalses zu verhindern. Darüber hinaus sind zwar bislang keine Nebenwirkungen oder Toxizitäten nach chronischer Exposition gegenüber diesem Inhibitor aufgefallen, doch bei Menschen und Mäusen mit natürlichem sAC-Mangel besteht ein höheres Risiko für Nierensteine und erhöhten Augeninnendruck als in der Allgemeinbevölkerung.