Morgenkaffee: Placebo-Effekt?

13/07/2023

Eine Studie hat geschätzt, dass 83% der Franzosen täglich Kaffee trinken. Es wird allgemein angenommen, dass eine Tasse Kaffee nach dem Aufstehen einen Energieschub für den Tag verleiht. Stimmt das wirklich?

Koffein ist ein Molekül, das das Nervensystem stimuliert und natürlich in Kaffee, Tee, Schokolade sowie Cola-Getränken vorkommt. Es hat auch eine stimmungsaufhellende Wirkung und fördert die Konzentration. Es wird jedoch davon abgeraten, zu viel Koffein zu konsumieren, da es Kopf- und Magenschmerzen, Nervosität und eine verzögerte Einschlafbereitschaft verursachen kann, wenn es zu spät am Tag konsumiert wird.

Eine kürzlich in Frontiers in Behavioral Neurosciences veröffentlichte Studie hat diese Frage geklärt: Hat Kaffee nach dem Aufwachen wirklich eine Wirkung oder ist diese Wirkung eher auf die Erfahrung des Kaffeetrinkens als auf das Koffein selbst zurückzuführen? Die Forscher zeigten mittels Kernspintomographie, dass es unterschiedliche Ergebnisse zwischen der Einnahme von Koffein und dem Trinken einer Tasse Kaffee gab. Unter anderem stimulierte das Trinken einer Tasse Kaffee Hirnregionen, die am Arbeitsgedächtnis und der kognitiven Kontrolle beteiligt sind, was bei der Einnahme von rohem Koffein nicht der Fall war, auch wenn dieses die Wachsamkeit förderte. Die Wissenschaftler stellten daher die Hypothese auf, dass es sich um einen Placebo-Effekt handelte, der durch die Erfahrung, eine Tasse Kaffee zu trinken, ausgelöst wurde.

Dieses Ergebnis mag überraschend erscheinen, aber es sei daran erinnert, dass es in der Studie keine Gruppe gab, die z. B. entkoffeinierten Kaffee trank, was wahrscheinlich eine genauere Interpretation der Ergebnisse ermöglichen würde.