Sind natürliche Verhütungsmethoden zuverlässig?
Was hat es mit den sogenannten „natürlichen“ Verhütungsmethoden auf sich? Sie beruhen darauf, die Phase des Eisprungs aufgrund bestimmter Anzeichen zu erkennen, etwa aufgrund des Anstiegs der Temperatur, der Beschaffenheit des Zervixschleims und ertastbarer Veränderungen des Muttermundes. Aufbauend auf diesen Anzeichen und der Menstruation lässt sich ein Kalender erstellen.
Bei korrekter Umsetzung kann mit solchen Methoden eine Wirksamkeit von bis zu 95 % erreicht werden1, was ungefähr jener des Intrauterinpessars entspricht. Allerdings ist große Disziplin erforderlich: Die Frauen müssen bei dieser Methode regelmäßig die Anzeichen ihres Körpers beobachten und einen Kalender führen.
Außerdem darf ungeschützter Geschlechtsverkehr nur an den „sicheren“ Tagen stattfinden, das heißt an rund 12 Tagen pro Monat. Für Frauen, die es gewohnt sind, sich um solche Dinge nicht zu kümmern, kann die Umstellung auf eine natürliche Methode anspruchsvoller als erwartet sein. Überlegen Sie es sich also gut, bevor Sie damit beginnen!
1) Efficacité contraceptive et taux d’abandon de la méthode après un an aux États-Unis et en France, adapté de l’OMS (OMS 2011 b). Données extraites de « État des lieux des pratiques contraceptives et des freins à l’accès et au choix d’une contraception adaptée », HAS 2013