Spermienqualität sinkt weltweit
Forscher der Universität Genf untersuchten in einer Studie die Spermienqualität von 2 523 jungen Schweizern. Zur Bewertung wurden drei Kriterien herangezogen: die Beweglichkeit der Spermien, ihre Anzahl und ihre Form. Ergebnis: Das Sperma der Schweizer zählt zu den schlechtesten in ganz Europa.
In der Schweiz beträgt die mediane Spermakonzentration 47 Millionen Spermien pro Milliliter. Unter dem Grenzwert von 40 Millionen verlängert sich die Zeit bis zu einer Befruchtung beträchtlich. Unterhalb von 15 Millionen ist es bereits sehr schwierig, ein Kind zu zeugen. Die Studie zeigte zudem einen deutlichen Anstieg der Häufigkeit von Hodenkrebs zwischen 1980 und 2014.
Die unmittelbaren Ursachen der Verschlechterung und des Anstiegs der Hodenkrebsfälle werden noch untersucht. Frühere Studien legen einen Zusammenhang zwischen der Pestizid- und Umweltgiftbelastung und dem Rückgang der Spermienqualität nahe. Allerdings sind die Länder, die von diesem Rückgang am stärksten betroffen sind (Dänemark, Norwegen, Schweiz), gleichzeitig jene, in denen es verhältnismäßig wenig Umweltverschmutzung gibt.