Vorsicht bei Nahrungsergänzungsmitteln mit Kurkuma

Ernährungsbedingte Mangelerkrankungen kommen heutzutage nur noch selten vor. Dennoch nehmen immer mehr Menschen Nahrungsergänzungsmittel zu sich. Das Problem dabei? Die vorbeugend eingenommenen Kapseln und Tabletten schaden bisweilen mehr als sie nutzen.

Infolge mehrerer Produktwarnungen in den Vereinigten Staaten, Italien und Norwegen ruft die Medizinfachzeitschrift Prescrire dazu auf, Nahrungsergänzungsmittel auf Kurkuma-Basis nur mit größter Vorsicht anzuwenden: Im Zusammenhang mit ihrer Einnahme wurden Fälle von Leber- und von Embryoschädigung gemeldet.

Zwischen November 2018 und Juni 2019 wurden in Italien 26 Personen, die über einen Zeitraum zwischen 8 Tagen und 8 Monaten Kurkuma enthaltende Nahrungsergänzungsmittel verwendet hatten, aufgrund schwerer Lebererkrankungen stationär behandelt. Besondere Vorsicht ist bei Schwangeren geboten.

Schon 2017 zeigte sich in tierexperimentellen Studien1, dass das Gewicht von Föten geringer war, wenn die Muttertiere Kurkuma in einer Dosis erhielten, die jener der Nahrungsergänzungsmittel entsprach, in bestimmten Fällen kam es sogar zu schweren Missbildungen. Die US-amerikanische Lebensmittelüberwachungs- und Arzneimittelbehörde FDA hat im Juni 2019 eine Produktwarnung herausgegeben.

1) https://www.prescrire.org/Fr/3/31/58327/0/NewsDetails.aspx