Was ist Prosopagnosie?
Prosopagnosie ist eine Störung des Lernens und Erkennens von Gesichtern bei völlig normaler neurologischer, sozio-kognitiver und visueller Funktion. Sie kann von Geburt an bestehen oder in selteneren Fällen als Folge eines Schlaganfalls oder eines Tumors erworben werden, der den an der Gesichtserkennung beteiligten Hirnbereich betrifft: den unteren Teil des Schläfenlappens der rechten Hemisphäre. Die Ursachen der kongenitalen Prosopagnosie sind bis heute unklar.
Kürzlich veröffentlichte Forschungsergebnisse legen nahe, dass es keinen Schwellenwert gibt, ab dem eine Person als prosopagnotisch eingestuft wird, sondern dass sich die Störung in einem Kontinuum entwickelt, wobei manche Menschen Gesichter besser erkennen können als andere und die Prosopagnosiker am Ende des Kontinuums stehen.
Aber wie bewältigen Menschen mit dieser Störung ihren Alltag? Nun, es wird Rehabilitation angeboten, um den Patienten zu helfen, Strategien zu entwickeln, um Personen zu identifizieren... ohne ihre Gesichter zu erkennen. Menschen können z. B. anhand ihrer Stimme, ihrer Frisur, ihrer Art sich zu bewegen oder ihrer Kleidung erkannt werden.